Besuch des Workshops & Konzertes der Pianistin Junko Shioda anlässlich der Einweihung des neuen Konzertflügels für die Stiftskirche

Im Zuge unserer Ausgleichsstunden durften wir aufgrund einer Kooperation der Gesamtschule Fröndenberg mit Förderkreis der Fröndenberger Stiftskonzerte e.V. zunächst an einem Workshop mit Junko Shioda, einer renommierten Pianistin aus Japan, teilnehmen. Dieser Workshop fand am Mittwoch den 03. April 2019 im Stiftsgebäude statt. Eindrucksvoll präsentierte die Pianistin uns, einige der bekannten Stücke, die sie am darauffolgenden Sonntag bei der Einweihung des Steinway-Flügels spielen würde.

Workshop

Auf den Workshop bereiteten wir uns intensiv während unserer Musikstunden vor. Vorab hörten wir uns Stücke des Konzerts an und besprachen den Aufbau ausführlich. Außerdem beschäftigten wir uns mit den Künstlern, beispielsweise erfuhren wir, dass Maurice Ravél die unterschiedlichen sechs Abschnitte seines weltbekannten Stückes „Le Tombeau De Couperin“ Freunden widmete, die im Ersten Weltkrieg für ihr Land kämpften und gefallen waren.

Bei dem Workshop zeigte uns Shioda, wie die Art des Spielens, den dynamischen Eindruck eines Stückes beeinflusst und wie dies in die unterschiedlichen Epochen der Musik einfließt. Sie zeigte uns, wie sie die Dynamik verändern kann, indem sie beispielsweise die Lautstärke veränderte, die Pedale nutzte oder die Begleitstimme lauter, beziehungsweise die Melodiestimme leiser spielte. Sie zeigte uns auch wie man mit „Verzierungen“ ein Stück ausschmücken kann. Dies zeigte sie an dem Stück „Türkischer Marsch“ von Mozart, denn in den Original Noten sind weniger „Verzierungen“ vorhanden, als letztendlich gespielt werden. Verzierungen sind kleine „Zwischenelemente“, die gespielt werden können, um das Stück ausschmücken zu können.

Ausprobieren

Dann durften wir selber ausprobieren, wie der beeindruckende Steinway-Flügel klang. Shioda zeigte uns Techniken, wie zum Beispiel die Haltung der Hände und Finger beim Klavierspielen optimiert werden können. Dazu nutzte sie tellerartige Plastikscheiben, die jeweils ein Loch für den Daumen und eins für den kleinen Finger hatten. Durch diese Technik werden die Hände so gehalten, dass man mehr Kraft hat und beispielsweise bei der Lautstärke besser variieren kann.

Anschließend durften auch Schüler den Flügel testen, die bis dato noch keine Erfahrungen an diesem gesammelt hatten, allerdings aufgrund anderer Instrumente bereits ein grundliegendes Verständnis von Klängen und Harmonien hatten. Diesen zeigte Shioda mit viel Geduld einige Grundlagen des Klavierspielens. Dann durften erfahrenere Klavierspieler unseres Kurses den neuen Flügel frei ausprobieren und schnell neigte sich der Workshop dem Ende. Die Zeit war wie im Flug vergangen und alle waren gespannt auf das Einweihungskonzert.

Konzert

Dies fand am 07. April 2019 im Stiftsgebäude statt. Schon vor dem Konzert wurden wir öfters darauf angesprochen, wie gut die anderen, vorwiegend älteren, Konzertbesucher es fanden, dass sich ebenfalls die jüngere Generation für ein klassisches Konzert interessierte.

Die Einweihung begann mit Mozarts bekannten Klavierstück „Türkischer Marsch“ aus der Sonate A-Dur Köchel-Verzeichnis 311 (300i). Das Köchel-Verzeichnis ist ein von Ludwig von Köchel erstelltes chronologisch-thematisch Verzeichnis der Werke Mozarts. Köchel gab dem Stück die Nummer 331, allerdings wurde später festgestellt, dass das Stück früher entstand, daher begann man, die Werke umzusortieren und den Zahlen Nummern hinzuzufügen. Das nächste Stück, „Le Tombeau de Couperin“, stammte von Maurice Ravél und war in die sechs Abschnitte Prélude, Fugue, Forlane, Rigaudon, Menuett und Toccata aufgeteilt. Nach der Pause folgten „Fantaisie – Impromptu“ von Frédéric Chopin, welche an die „Mondscheinsonate“ von Beethoven erinnert, und Franz Schuberts „Auf dem Waser zu singen“, ein vertontes Gedicht des Künstlers Friedrich Leopold zu Stolberg. Abschließend spielte Shioda Felix Mendelssohn-Batholdys „Fantasie fis-moll“. Dies ist zwar in der Sonatenform geschrieben, beinhaltet trotzdem etwas „ungeplantes und skizzenhaftes“, dies stehe allerdings, laut dem Komponisten selbst nicht im Gegensatz zur strukturierten Sonatenform. Als Zugabe spielte die Pianistin ein Stück eines deutschen Komponisten namens Dr. Johannes Marks, welches vertraut klang, aber dennoch einzigartige Elemente enthielt.

Fazit

Resümierend können wir sagen, dass das Konzert ein voller Erfolg war. Die Zuhörer waren restlos begeistert von den Fähigkeiten der Pianistin Shioda und dem beeindruckenden Klang des neuen Flügels. Auch unser Musikkurs ist sehr dankbar, diese tolle Erfahrung des Workshops und des Konzerts gemacht haben zu dürfen und dass uns die sehr aufgeschlossenen und herzlichen Junko Shioda, die unserem Kurs auch sehr persönliche Einblicke in das Leben einer international tätigen Musikerin gewährte, die Welt der klassischen Musik ein Stück näher gebracht hat!

von Pia Krause und Anna Rabeneck

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